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Warum Fragen (1)

Warum Fragen (1)

Hiermit beginnt eine neue Reihe von Beiträgen an diesem Ort.

Auf einige Fragen, die immer wieder an uns herangetragen werden, wird eine Antwort versucht. Dabei sollen bisher wenig berücksichtigte Argumente und Zitate aus unserer Sicht in die allgemeine Diskussion des Gedenkens eingebracht werden:

 

  1. Teil:

Warum wurde die Opfergruppe der Geistlichen und der Märtyrer unter den Geistlichen und Laien, besonders des Heiligen P. Titus Brandsma und der Seligen Märtyrer von Dachau bisher so selten genannt, warum ist diese Opfergruppe so wenig wichtig für die ganze Gedenkstätte?

 

  • Gegenargument: es waren nur vergleichsweise kurze Zeit (Ende 1940- April 1945) Geistliche im Lager und 2.800 sind im Verhältnis zu 200.000 Häftlingen eine sehr kleine Zahl.
  • Antwort: Im Jahr 1941 war jeder zehnte Häftling ein Geistlicher, die Sprengkraft dieser engagierten Seelsorger war so gefürchtet, dass sie durch einen besonderen Drahtzaun vom restlichen Lager abgetrennt wurden. Auch durch verspotten, anhängen von schlechten Eigenschaften und erfundenen Lügen wurde bewusst versucht sie unbeliebt zu machen bei den anderen Häftlingen (z.B. sie bekamen rund ein Jahr lang bessere Verpflegung um Neid zu schüren, vorführen von betrunkenen Geistlichen, die die Wochenration an Wein auf leeren Magen nicht ohne Folgen trinken konnten.)
  • Bei anderen Opfergruppen spielt das Argument der Größe keine Rolle, z.B. wird zurecht über die „nur“ 600 Zeugen Jehovas im KZ Dachau berichtet.
  • Das größte Kloster aller Zeiten und der größte Märtyrerfriedhof (nach Aussage des geistlichen Häftlings Pfr. Richard Schneider) ist eine Besonderheit unter allen KZs im deutschen Reich und in der Kirchengeschichte. Vor dem 2. Vatikanischen Konzil gab es nie eine so große Gruppe Geistlicher, bzw. geweihter Priester an einem Ort, wie in Dachau.
  • Der Nationalsozialismus wollte keine Märtyrer und vermied alles, was zu einem Märtyrerkult hätte werden können. Die Körper der ermordeten Geistlichen wurden im Lager verbrannt und mit der Asche aller anderen Häftlinge vermischt begraben.

Heutzutage - in einem freien Land - muss nach meiner Auffassung Märtyrerverehrung am Ort des Todes und der letzten Ruhe der Märtyrer möglich sein. Dieser Meinung waren auch ehemalige Häftlinge des KZ Dachau:

 „Ich lasse mich deshalb etwas länger darüber aus, weil ich sehr oft der seltsamen Verbissenheit begegnet bin, mit welcher manche die besondere Verfolgung der Priester bestreiten. Das waren vorwiegend deutsche politische Häftlinge. In den Gesprächen mit ihnen (denn einige von ihnen verhielten sich mir gegenüber gut) konnte ich häufig eine gewisse Befürchtung, ja Angst davor feststellen, wir könnten als Märtyrer angesehen werden, die für ihren Glauben litten.“[1]

 

  • Mithäftlinge mit anderer politischer und religiöser Prägung, insbesondere Kommunisten mochten die Geistlichen nicht und/ oder schlossen sich der durch Propaganda verbreiteten Hetze der Lagerleitung gegen die Geistlichen an. Vielfach wird von Schlägen, Folter und Mord an Geistlichen durch Mitgefangene aus dem politischen Lager der Kommunisten berichtet ( mit dem deutlichen Hinweis, dass dies nicht für alle Gefangene dieser Gruppe gelte!). Leider spielte diese Spannung zwischen den beiden Opfergruppen auch nach der Befreiung in der Erinnerungsarbeit bis heute eine Rolle. Die überlebenden kommunistischen Häftlinge engagierten sich für eine Gedenkstätte. Das taten auch die überlebenden Geistlichen wie insbes. Leonhard Roth und Weihbischof Neuhäusler. In der Arbeit der Gedenkstätte scheint bis heute eine Konkurrenz um die Deutungshoheit zu bestehen. Kommunistische Überlebende prägten diese Arbeit in der Vergangenheit überwiegend und wollten ein Gedenken an christliche Märtyrer keine Rolle spielen lassen (Es gibt ein Gerücht, dass die kommunistisch geprägte Gedenkarbeit ehemaliger Häftlinge mit Geldern aus Moskau finanziert und dadurch stärker prägend sein konnte, als die anderen Gruppen). Schon überlebenden Geistlichen wie Leonhard Roth fiel auf, dass das CID, die offizielle Vertretung der Häftlinge, überproportional kommunistisch geprägt war, allein schon durch Mitglieder der 1955 neu gegründeten Gruppe mit Häftlingen aus der Gruppe der Kommunisten und „Spanienkämpfern.“ 
  • Geistliche Häftlinge leben inzwischen keine mehr, aber Nachkommen der Kommunistischen Häftlinge prägen immer noch mit Ihrer Sicht das Geschehen in der Gedenkstätte des KZ Dachau. Leider kommt es immer noch nicht zu einem versöhnenden nebeneinander im Gedenken an die verschiedenen Realitäten unter den Häftlingen und den Menschen, die ihrer Gedenken möchten.

 

  • Die Gemeinschaft wirkte weit über die Mauern der 3 Priesterblöcke hinaus.
    • Die Lieder erklangen aus der Kapelle auf die Lagerstraße und ins ganze Lager und gaben Trost durch ihre Schönheit und stellten einen Akt des Widerstandes in einer Welt, in der der christlichen Glauben verboten war. Man stelle sich nur die Wirkung von Weihnachtsliedern vor.[2]
    • Viele Geistlichen riskierten ihr Leben bei der Spendung von Sakramenten an Mitgefangene, Beichte und Kommunion. Aber auch seelsorgliche Gespräche und Gebete gaben Kraft zum Überleben und Trost.
    • Viele der Geistlichen halfen den Kameraden mit Lebensmitteln und anderem Nötigen aus ihren Paketen von Kleidung über Medizin bis zu Schulbüchern für junge Häftlinge[3]. Nach Aussage von P. Johannes Maria Lenz SJ, Häftling im Priesterblock, ging die Sterblichkeit an Hunger nach der Erteilung der Paket-erlaubnis zurück. Unvergessen bleiben muss auch der freiwillige Einsatz Geistlicher auf das Drängen des Seligen Stefan Wincenty Frelichowski und später des Lagerdekan Schelling, zum freiwilligen und fast immer tödlichen Einsatz zur Pflege und seelsorglichen Begleitung der Sterbenden im Frühling 1945, als niemand mehr die Quarantäneblocks der sterbenden typhuserkrankten Häftlinge betreten wollte.
  • Die geschichtliche Wahrheit der Geschehnisse in und um die Priesterblocks ist eine Tatsache und gehört zum Mosaik der vielen Seiten zu verschiedenen Zeiten des KZ Dachau und den verschiedenen Erlebnissen der verschiedenen Häftlinge. Dies kann einen Besuch in der Gedenkstätte bereichern, unabhängig davon, wie Besucher sich selbst politisch und religiös positionieren.
  • Von den geistlichen Häftlingen und insbesondere von den Märtyrern können wir heute viel lernen. Der Mut für die Wahrheit einzustehen, für die eigene Überzeugung und der herrschenden Ideologie nach dem eigenen Gewissen Widerstand entgegen zu setzen, verdient unseren Respekt. Das Engagement für die Mitgefangenen unter Lebensgefahr ist ebenfalls beeindruckend.
  • Informationen über die Geistlichen und Märtyrer unter den Häftlingen des KZ Dachau sollen den Besuchern der Gedenkstätte angeboten werden. Für viele kann es am Ende des Rundgangs über das Gelände ein Trost sein, dass aus unvorstellbarem Leid und Tod, der Hölle auf Erden, in der Begegnung mit Gott Heilige hervor gegangen sind. Dies ist keinenfalls eine Verringerung oder Verniedlichung des Abgrunds des Leids im KZ Dachau. Wer dies behauptet, hat wohl die Botschaft von Kreuz und Auferstehung Christi noch nicht bedacht. Die Auferstehung relativiert nicht die Leiden Jesu am Kreuz, bietet aber an sie in anderem Licht zu sehen. Schließlich sind Märtyrer in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs Zeugen von Jesu Tod und Auferstehung.

Wer damit nichts anfangen kann, der kann am Block 26, der Todesangst Christi-Kapelle und dem christlichen Aschegrab vorbei gehen, wie am jüdischen Gedenkort in der Gedenkstätte.

  • Christen bedeuten die kanonisierten Märtyrer sehr viel. Für gläubige Katholiken sind sie ebenfalls Vorbilder, zusätzlich auch Fürsprecher bei Gott. Die Gräber von Märtyrern sind von alters her Orte der Begegnung mit Gott. In unserem Land mit Religionsfreiheit sollte das Wissen um die Märtyrer und die Möglichkeit an ihren Gräbern zu beten nicht unterdrückt und verhindert werden, wohl aber so gelenkt, dass andere Besucher der Gedenkstätte nicht gestört werden und andersherum. Dies gilt auch, obwohl kein genauer Ort des Grabes eines bestimmten Opfers lokalisiert werden kann. Oft ist es möglich den Block und die Stubennummer des Sterbeortes zu bestimmen. Das christliche Aschegrab mit Kreuz auf dem Gelände des Krematoriums ist ein Ort, an dem Christen beten können sollten. Die Trostlosigkeit des Grabes ohne Blumen, Denkmal oder andere würdige Verzierung, schockiert derzeit Besucher aus aller Welt, die der Märtyrer gedenken wollen.
  • Christen ist Achtung und Dank gegenüber den 2.800 Geistlichen wichtig, die eine riesige Gebets- und Leidensgemeinschaft bildeten. Nach Aussage vieler Geistlicher war das Gebet und aufopfernde Sühne das Wichtigste in ihrem gleichförmigen und trostlosen Tagesablauf. Sie beteten bewusst auch für ein Ende des NS-Regimes, damit wir Nachgeborene die Möglichkeit haben sollten in Freiheit und Frieden leben zu können. Wir können dankbar sein frei unseren Glauben zu leben zu können und frei zu sein vom Zwang der grausamen Diktatur. Diese kostbare Freiheit zu bewahren sind wir aufgerufen.

 

Zitate von geistlichen Häftlingen zu den obigen Aussagen:

Dachau ist der größte Martyrer- und Priesterfriedhof der Welt, ein Mahnmal zur Besinnung, wohin die Welt kommt ohne Gott.“[4] Pfr. Richard Schneider

 

Eine Pflicht der Dankbarkeit ist es, ihre Namen im Priesterbuch zu nennen.“[5] P. Lenz, Weiler meint damit die Helden und Märtyrer, umso mehr kanonisierte, damit „geprüfte“ Märtyrer, Hl. und Sel.

„Und trotzdem besteht die Pflicht, Zeugnis abzulegen. … Es besteht somit die Pflicht, zu informieren und die historische Wahrheit zu überliefern. … Das Zeugnis, auch wenn es klein ist, kommt in die Schatzkammer der Kirche, der Kirche, die in der Heimat und gleichzeitig universal ist. … Sie waren – wie es Märtyrer immer sind- Zeugen. Wie könnte man es wagen, von ihnen kein Zeugnis abzulegen, vor allem dann, wenn man durch die Barmherzigkeit Gottes etwas gesehen hat und noch am Leben ist.  Das bedeutet doch wohl, dass es höchste Zeit ist für das Zeugnis-Bekenntnis.“[6]

Es soll kein Mensch und kein Ereignis aus der Vergangenheit vergessen werden. So sind wir auf ein christliches Europa zugetreten, das heute neu ersteht (03.08.1993) „Wir wollen uns also“ – wie uns der Apostel ermahnt- uns von der Liebe geleitet, an die Wahrheit halten.“ (Eph 4,15)“[7]

Wieviel Gnade und Segen von hier ausgegangen ist, wird einst der Tag der Ewigkeit enthüllen. Sie war Wallfahrtskirche der größten Priestervereinigung der Welt. Sie war überdies auch der einigende und reinigende Sammelpunkt für das gesamte Völkerchaos in dem Lagerleben von Dachau. All diese Herrlichkeit an Segen, Kraft und Geist entströmte dem Tabernakel.[8]

Heiliger Raum! Was hat er uns Priester bedeutet! Was dem ganzen Lager! Wie viele Menschen aller Nationen hat er geheiligt durch Christus, den König aller Heiligen! Wieviel Tränen der Reue, Not und Buße, der Liebe und des Trostes hat dieser heilige Boden getrunken! Heiliger Raum! Du hast die Hölle von Dachau langsam für Gott zurückgewonnen, viele Stunden voll Himmelsglück uns bereitet, viele verirrte Schäflein Christi zur Herde zurückgeführt. Und wer nicht Einlass finden konnte, zu dem kam Christus selbst hinaus, getragen von seinen Priestern! – Christus in Dachau![9]

„Christus vincit!“ – Christus siegt!“ Dieser herrliche Hymnus der Kirche Christi erbraust zum ersten mal im neuen Heiligtum. – Vergessen ist alle Not. Er selbst ist ja bei uns, der Herr, unser Gott. Mag die Hölle auch toben, …Christus siegt!“   Widerstand durch Gottesdienstfeier! [10]

Hier opferten wir mit der Opferschale des Priesters täglich aufs Neue das schwere Opfer unserer Lagerhaft – bereit zum letzten Opfer, wenn Gott es will.“[11]

Leonard Roth, überlebender Häftling und danach Seelsorger im Lager der SS-Männer und im Lager der Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten, forderte auf dem Gelände des früheren KZ Dachau ein „religiöses Denkmal“ um von der „vielfach beklagten 'Karnevals-Atmosphäre' … zu befreien und aus dem 'Treffpunkt von Touristen' einen Ort der Stille und Besinnlichkeit, des Gebets und der Sühne zu machen.“ [12]

Kardinal Kozlowiecki, ehemaliger Häftling im Priesterblock, sprach bei der Weihe der Todesangst-Christi-Kapelle:. Er berichtete von der Aussage eines Wächters, nach dem Grund für die Haft gefragt: „Weil ihr eine andere Weltanschauung habt, die uns nicht gefällt.“[13]

Der österreichische Altbundeskanzler Leopold Figl sprach bei gleicher Gelegenheit aus eigener Erfahrung von der „Tröstung und Stärkung… und der Vereinigung mit dem Leiden Christi“, die gequälte Gefangene in der Lagerkapelle, im Block 26 empfingen.[14]

Eine Definition des Begriffes Sühne, wie sie die gefangenen Priester sahen, ist bei P. Löwenstein, Gefangener im Priesterblock und Sakristan der Kapelle im Block 26 zu finden: „Sühne ist das Angebot dessen, der voll Versöhnlichkeit dem Täter die Schuld vergeben hat und ihm die Sühne anbietet als eigenen Beitrag im Prozess der Versöhnung. Sühne ist ein Geschenk an den, der sich versöhnen lassen möchte und von Gott nicht zum reinen Objekt der Vergebung degradiert wird. So hat das Volk Israel den Versöhnungsritus nie als etwas von Menschen Gemachtes, sondern immer als von Gott gnädig Gegebenes gesehen. Diese Sühnung ist in Jesus ein für alle Mal geschehen und der Glaubende kann an ihr Anteil haben, indem er sich in glaubendem Vertrauen an die Seite dessen stellt, dessen Herz am Kreuz durchbohrt wurde.“[15]

1989 predigte Bischof Majdanski in der Todesangst-Christi-Kapelle aus Anlass des 50. Jahrestag des Einmarsches der deutschen Truppen in Polen, bei der Messe am 27.06.1989. Er erinnerte an den seligen polnischen Bischof Michal Kozal:

 „Wir verkünden also zuerst, dass diese Stelle heilig ist! Sie ist heute auch als heilig markiert: Hier ist die Todesangst-Christi-Kapelle, hier befindet sich eine protestantische Kapelle und ein jüdischer Tempel, hier befindet sich der Karmel Heilig Blut. Und das alles mit vollem Recht, da hier gefoltert wurde und viele Menschen den Tod fanden….“[16]Hier wurden die Bekenner Jesu gefoltert und fanden oft den Tod. Wir glauben, es waren Märtyrer Gottes. Also erinnert diese Stätte an die römischen Katakomben und an das römische Kolosseum. … Hier war die Stätte der heroischen Überwindung 'des Bösen durch das Gute' (Röm 12,21); des Abgrundes des Bösen durch die Gewalt des Guten; des schrecklichen Bildes des Hasses durch die Unendlichkeit der Liebe. Hier war die Stätte innigen Gebetes – derjenigen, die starben und derjenigen, die noch lebten, obwohl auf Schritt und Tritt der Tod ihnen folgte… Hier fand im geheimen die Eucharistiefeier statt und hier Verkündigung des Wortes Gottes, auch um den Preis blutiger Schläge. … Hier, wo eine einzigartige Priesterweihe stattfand, vollendet sich das Lebensopfer derjenigen, die für die Treue der Berufung starben… “ Weiter sprach er: „Man darf hier in Dachau beten an der Stelle, wo der Märtyrerbischof am 26.01.1943 in die Seligkeit einging [der selige Bischof Michal Kozal ist gemeint] …  wie der Krakauer Kardinal kurz vor seiner Wahl zum Papst [gemeint ist der spätere heilige Papst Johannes Paul II., der kurz vor seiner Wahl zum Papst die Gedenkstätte besuchte. Es existiert ein Foto, das ihn vor der Todesangst-Christi-Kapelle zeigt] ... wie so viele – gestern, heute und morgen. Man darf an dieser wirklich heiligen Stätte beten. Man darf und soll zu dieser heiligen Stätte pilgern.“ [17]

Dazu ein Bericht eines Häftlings über das Sterben des seligen P. Giuseppe Girotti am 01.04.1945 im Revier. Es war der Ostermorgen in diesem Jahr, an dem er durch eine Spritze ermordet wurde. „Ein Kame­rad schrieb am Todesort auf das Brett über sei­ner Schlaf­stelle:„Hier schlief der heilige Giu­seppe Girotti.“

 

 

 

[1] Kozlowiecki, Adam, SJ, Not und Bedrängnis, Regensburg 2016, S. 288

[2] Adam Kozlowiecki SJ, Not und Bedrängnis, als Jesuit in Auschwitz und Dachau, Lagertagebuch, 1967, deutsch: Regensburg 2016

[3] Der selige Stefan Wincenty Frelichowski

[4] Richard Schneider in, Balling, eine Spur der Liebe, S. 258

 

[5] WEILER, Eugen, Die Geistlichen in Dachau, Mödling 1971S. 88

[6] MAJDANSKI, Kazimierz, Ihr werdet meine Zeugen sein…, 1995 Mittelbiberach, Maria aktuel,l S. 199f

[7] Majdanski, a.a.O. S. 208

[8] LENZ, Johannes M., Christus in Dachau, 10. Auflage Wien 1960 (Aufzeichnungen ab Juni 1945 auf Bitten Papst Pius XII niedergeschrieben, wiederholt aufgelegt), S. 173

[9] Lenz, a.a.O,. S. 163

[10] Lenz, a.a.O., S. 74

[11] Lenz, a.a.O., S. 159

[12] Neuhäusler, Dr. Johannes (1888-1973), Weihbischof von München, Wie war das im KZ Dachau? Ein Versuch der Wahrheit näher zu kommen, Dachau 1996, S. 70

[13] Neuhäusler, a.a.O., S. 76                         

[14] Neuhäusler, a.a.O., S. 75               

[15] P. Martin Löwenstein, Andere Zeiten Magazin 2/2014, S. 21

[16] Majdanski, a.a.O. S. 185

[17] Majdanski, a.a.O. S. 185

 

Gedenktafel Märtyrer von Dachau

Enthüllungs- und Segnungsfeier des Verein Selige Märtyrer von Dachau e.V. am 29.01.2023 im Gedenkraum der Gedenkstätte des KZ Dachau

 

Licht der Hoffnung

Dachau, 29.01.2023

Von „der Wolke der Zeugen, die uns umgibt“, sprach Herr Turban zu den gut 30 Teilnehmern der Feier im Gedenkraum der Gedenkstätte des KZ Dachau: „die Wolke der Zeugen war ein Licht der Hoffnung im Dunkeln des KZ Dachau“. Der Verein Selige Märtyrer von Dachau konnte für die Gedenkstätte KZ Dachau eine Tafel mit den Namen von kanonisierten Märtyrern von Dachau stiften und dort im Gedenkraum anbringen lassen. In der Arbeit des Vereins, der gegen das Vergessen der christlichen Märtyrer unter den Häftlingen des KZ Dachau kämpft und sich bemüht ihre Botschaft für unsere Zeit bekannt zu machen, bedeutet dieser Tag einen Meilenstein und eine große Freude. „Endlich sind die Namen des heiligen Titus Brandsma und der Seligen Märtyrer von Dachau auf dem Gelände ihres Leidens und Sterbens zu lesen“ freut sich Frau Volz, erste Vorsitzende des Vereins Selige Märtyrer von Dachau e.V.

In einer kleinen liturgischen Feier segnete Pfarrer Paula, Geistlicher im nahe gelegenen Karmeliterkloster Heilig Blut, die neue Tafel. Die Lesung aus dem Hebräerbrief wurde vorgetragen von Herrn Niggewöhner von Kirche in Not. Darin war die Wolke der Zeugen, die uns umgibt, uns alle ermutigen soll, erwähnt. Diese Wolke habe Frau Volz „gleichsam entdeckt … und erschlossen“, sagte Herr Turban, Schriftführer des Vereins, in der anschließenden Ansprache. In ihrem Engagement habe Frau Volz über die Märtyrer von Dachau berichtet und sich nicht entmutigen lassen. Herr Turban stelle den zahlreichen Teilnehmern der Feier beispielhaft in kurzen Biografien den Heiligen P. Titus Brandsma aus den Niederlanden, den seligen polnischen Bischof Michal Kozal und den Kaplan Alojs Andritzki vor.

Eine gute Beteiligung beim Singen einiger neuer geistlicher Lieder zeigte die innere Anteilnahme der Mitfeiernden.

Zu Beginn hatte die Leiterin der Gedenkstätte Frau Dr. Hammermann die Anwesenden begrüßt und die historischen Details der Geistlichen in den Priesterblocks zusammengefasst.

Die Tafel wurde vom Grafikbüro Ölsner gestaltet. Frau Ölsner ergriff ebenfalls das Wort und erzählte wie die Arbeit für den Verein Selige Märtyrer von Dachau ihr wichtig wurde und sie bewegte.

Zum Abschluss bekam Frau Volz einen Blumenstrauß über reicht um Dank und Anerkennung auszudrücken, die viele empfanden und persönlich nochmal ausdrückten.

Herr Becker, Vereinsmitglied, sprach spontan in bewegenden Worten vom Tagesevangelium, das er mit den Seligen von Dachau verbindet. „Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.
Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.“

 

Ansprache von Herrn Martin Turban, dipl theol, zur Feier am 29.01.2023:

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Feier,

welche Bedeutung haben Wolken in Ihrem Leben? Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht?

Dass ich heute vor Ihnen stehe ist nicht selbstverständlich. Durch eine Wolke geriet ich vor ziemlich genau 40 Jahren in Lebensgefahr: Mit einem Freund zusammen bin ich als junger Mann 1983 in Ecuador sehr mühevoll auf den über 5000 m hohen schneebedeckten Vulkan Cotopaxi gestiegen. Die letzten Höhenmeter durch den tiefen Schnee waren körperlich überaus anstrengend. Irgendwann standen wir ziemlich erschöpft oben und konnten in den riesigen Vulkankrater hinunterblicken. Es war total beeindruckend. Nach gewisser Zeit machten wir uns an den Abstieg. Da hüllte uns plötzlich eine Wolke ein. Wir konnten buchstäblich nicht mehr die Hand vor Augen sehen und verloren die Orientierung. Dieser Zustand hielt sicher 1 bis 2 Stunden an. Wir versuchten trotzdem durch Eis und Schnee abzusteigen. Irgendwie hatte ich schon mit meinem Leben abgeschlossen. Plötzlich geschah das Wunder: Der Nebel riss auf  und wir sahen in einigen hundert Metern Entfernung unter uns die Schutzhütte, die wir erreichen wollten. Wir wussten, wir waren gerettet.

Wolken können aber auch schützen und Leben retten. So haben Wolken und Nebel im 2. Weltkrieg die mitunter die Bombardierung und Zerstörung von Städten verhindert.

Wolken sind aber auch ein Symbol für Leichtigkeit und Freiheit. Wir alle kennen das Lied von Reinhard Mey: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein...“

Damals, in der Zeit des Nationalsozialismus gab es dieses Lied noch nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau oft sehnsüchtig hoch zu den Wolken geblickt haben, die frei und ungehindert über das Lager hinwegzogen und alle Zäune, Mauern und Grenzen einfach hinter sich lassen konnten.

Eine ganz besondere Art von Wolke begegnet uns im Hebräerbrief, nämlich die „Wolke der Zeugen“. Im griechische Originaltext heißt sie „νέφος μαρτύρων“, wir könnten also auch übersetzen „Wolke der Märtyrer“.

Wer sind diese Zeugen, diese Märtyrer? Es sind Menschen, die sich in ihrem Leben am Glauben orientiert haben und dabei keine Mühen gescheut haben und sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel  gesetzt haben:

„Sie haben aufgrund des Glaubens Königreiche besiegt, Gerechtigkeit geübt, Verheißungen erlangt, Löwen den Rachen gestopft, Feuersglut gelöscht ... sie kamen zu Kraft, als sie schwach waren; sie wurden stark im Kampf und haben feindliche Heere in die Flucht geschlagen. ... Andere wurden gefoltert, da sie den Loskauf nicht annahmen. Andere haben Spott und Schläge erduldet, ja sogar Ketten und Kerker. Gesteinigt wurden sie, verbrannt, zersägt, mit dem Schwert umgebracht; sie zogen in Schafspelzen und Ziegenfellen umher, notleidend, bedrängt, misshandelt.“

So lesen wir im Kapitel 11 des Hebräerbriefes. Weiter oben heißt es:

Und was soll ich noch sagen? Die Zeit würde mir nicht reichen, wollte ich von Gideon erzählen, von Barak, Simson, Jiftach, David und von Samuel und den Propheten.

Der Verfasser des Hebräerbriefes bezieht sich in seiner Aufstellung auf die großen Gestalten des Alten Bundes. Würde der Hebräerbrief in unseren Tagen neu geschrieben werden, dann dürften die Glaubenszeugen, die Märtyrer des 20. Jahrhunderts nicht unerwähnt bleiben.

Einen kleinen Ausschnitt dieser Märtyrer, einen kleinen Teil dieser besonderen Wolke sehen Sie auf der Innenseite unseres Faltblattes über die Seligen Märtyrer von Dachau: Männer aus Polen, Deutschland und anderen Ländern Europas, die für ihren christlichen Glauben ihr Leben im Konzentrationslager Dachau geopfert haben.

Nach meinem Dafürhalten sind die christlichen Glaubenszeugen eine wichtige Opfergruppe, die im öffentlichen Bewusstsein bisher noch viel zu wenig Beachtung gefunden hat.

Drei dieser Glaubenszeugen will ich heute besonders hervorheben:

Vor 3 Tagen hatte der polnische Bischof Michal Kozal  seinen 80. Todestag.

Der selige Weibischof wurde am 25.09.1893 in Polen geboren. Seine Bischofsweihe zum Weihbischof von Włocławek  fand am 13. August 1939 statt, kurz vor der Invasion der deutschen Truppen in Polen am 01.09.1939. Von der Gestapo wurde er am 7. November 1939 verhaftet, zusammen mit vielen Priestern seiner Diözese und dem gesamten Priesterseminar mit allen Seminaristen und Professoren. In der Haftzeit wurde er wiederholt schwer geschlagen. Nach verschiedenen Stationen brachte man ihn am 25.04.1941 ins KZ Dachau. Dort war er als Häftling im Priesterblock bemüht, den mitgefangenen Priestern zu helfen, als Seelsorger und sogar durch Weitergabe seines eigenen wenigen Essens. Er litt sehr unter dem Glaubenshass der SS, die ihn folterte und schlug und hatte unter den Schikanen und Schlägen einiger Mithäftlinge zu leiden. Trotzdem blieb er stets bewundernswert ruhig und segnete die Mitgefangenen und sogar seine Feinde und betete für sie. Schon zu Beginn seiner Haft hatte er Gott sein Leben angeboten für die Kirche und die Befreiung seines Heimatlandes Polen. Dies vollendete er im Martyrium. Am 26. Januar 1943 wurde er am Ende seiner Kräfte auf dem Krankenrevier eingeliefert. Er war an einer Mittelohrentzündung erkrankt. Dort wurde Bischof Kozal mit einer Giftspritze getötet, als bekannt geworden war, dass er ein katholischer Bischof war.
Im Seligsprechungsprozess bezeugte der Mörder, dass er das gütige Gesicht des Bischofs, der mit seinem Mörder Mitleid hatte, nicht vergessen konnte. Bischof Kozal wurde am 14.06.1987 von Papst Johannes Paul II seliggesprochen.

Von dem seligen Bischof, der keine Bevorzugung aufgrund seines Amtes wollte, ist folgendes Zitat überliefert: "Ich will mein Kreuz ehrlich mit den anderen tragen."

Leider ist dies eines der ganz wenigen Zitate von Bischof Kozal, die uns auf Deutsch bekannt sind. In diesem Zusammenhang mein dringender Appell an alle unsere Freunde und Unterstützer, die der polnischen Sprache mächtig sind: Helft uns tatkräftig, sei es durch Ihre direkte Mitwirkung oder auch durch Ihre finanzielle Unterstützung, die polnischen Quellen von und über Bischof Kozal für den deutschen Sprachraum zu erschließen. Dies gilt natürlich auch für das Vermächtnis aller anderen so bedeutsamen polnischen Märtyrer.

 

Ein weiterer Seliger, der in diesem Jahr am 3. Februar seinen 80. Todestag hat ist

Alojs Andritzki.

Der Selige Alojs Andritzki wurde am 2. Juli 1914 in Radibor geboren. Sorbischer Abstammung, war der katholischer Priester Kaplan des Bistums Meißen. Nach dem Abitur studierte er, wie seine drei Brüder, Theologie. Im Anschluss an seine Studienzeit in Paderborn war er ein Jahr am Priesterseminars des Bistums Meißen in Schmochtitz bei Bautzen.
Am 30. Juli 1939 wurde Alojs Andritzki im Dom zu Bautzen zum Priester geweiht. Danach erhielt er seine erste und einzige Stelle als Kaplan an der Hofkirche in Dresden zugewiesen. Er engagierte sich für Kinder- und Jugendarbeit, wurde auch zum Seelsorger der Dresdener Kapellknaben und der Dresdener Kolpingfamilie ernannt.
Am 21. Januar 1941 wurde Alojs Andritzki festgenommen. Die Anklage lautete: „heimtückische Angriffe auf Staat und Partei“. Zur geplanten Entlassung nach der abgesessenen Haftstrafe am 15. August 1941 kam es nicht. Alojs Andritzki wurde wieder verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau abtransportiert, wo er unter der Häftlingsnummer 27829 geführt wurde. Auf dem Transport ins KZ Dachau lernte er den Benediktiner Pater Maurus Münch aus Trier kennen. Beide nahmen sich vor, im Lager niemals zu klagen, niemals ihre Ehre als Akademiker mit Füßen zu treten und keinen Augenblick ihre priesterliche Berufung zu vergessen. Andritzki ist diesem Versprechen treu geblieben. Er unterstützte seine Mithäftlinge wo immer er konnte. Andritzki litt wie alle an Hunger und der schweren Arbeit auf der Plantage. Zum Jahreswechsel 1942/43 erkrankte er an Typhus. Am 19. Januar 1943 meldete er sich im Krankenrevier. Als er im Sterben lag, bat er um die Sterbesakramente. Der Pfleger aber erwiderte nur: „Christus will er, eine Spritze bekommt er.“. Er ermordete Alojs Andritzki daraufhin mit einer Giftspritze am 3. Februar 1943.
Am 13. Juni 2011 wurde Alojs Andritzki in einem Pontifikalamt vor der Hofkirche in Dresden selig gesprochen.

In einem Brief aus dem Gefängnis schrieb er 1941:

"Seid um mich unbesorgt – die Freude ist aus meinem Herzen nicht geschwunden; mein Leben ist wegen der äußeren Umstände mehr nach innen gekehrt, die Freude ist inniger und tiefer."

 

Als dritten Glaubenszeugen will ich über P. Titus Brandsma sprechen, einen Karmelitenpater aus den Niederlanden, der im vergangenen Jahr heilig gesprochen wurde.

Titus Brandsma wurde 1881 in Friesland geboren. 1899 trat er in der Orden der Karmeliten ein. 1905 empfing er die Priesterweihe und setzte danach sein Studium in Rom fort. Zurückgekehrt in die Niederlande wurde er Professor an der neu gegründeten Katholischen Universität Nijmegen und war 1932/33 dort Rector Magnificus. P. Titus Brandsma unterrichtete Philosophie und Geschichte der Mystik. Er war darüber hinaus sehr aktiv als Journalist in verschiedenen katholischen Zeitungen und Zeitschriften und als Berater der katholischen Schulen bis hin zur Beratung der Niederländischen Bischofskonferenz. Auch der Einsatz für seinen Orden war sehr fruchtbar. Sehr liebenswürdig, wie er war, half er auch vielen in Not Geratenen. Am 10. Mai 1940 fand die Besetzung der Niederlande durch die Deutschen ihren Anfang und P. Brandsma zögerte nicht, mutig in der Öffentlichkeit gegen den Nationalsozialismus und die Judenverfolgung zu sprechen und zu schreiben. Sein Einsatz für die Unabhängigkeit der freien katholischen Presse führte zu seiner Verhaftung am 19. Januar 1942. In der Einzelhaft des Gefängnisses in Scheveningen betete er und schrieb ein Gedicht voll Freude und glühender Liebe zu Gott und Bereitschaft für ihn zu leiden. Dies wurde Wirklichkeit im KZ Amersfoort. Dort wurde er gefoltert, stand aber trotzdem den Mitgefangenen als Seelsorger und Prediger zur Verfügung, bis zur Erschöpfung. Am 19. Juni 1942 wurde er in das KZ Dachau eingeliefert. Körperlich schon sehr schwach musste er zur schweren Feldarbeit ausrücken. Er litt wie alle Mitgefangenen an Hunger. Im KZ Dachau wurde er wieder misshandelt und aus Glaubenshass in einem blasphemischen Akt gegeißelt, wie Jesus Christus. Alles ertrug er ruhig und mit innerem Frieden. Er erkannte sich in diesem Leid mit seinem Gott in Liebe vereint. So wurde er zum Vorbild seiner Mitgefangenen. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich rasch. In der dritten Juliwoche 1942 musste er sich, körperlich aufgebraucht, auf die Krankenstation begeben. Auf dem Weg dorthin verschenkte er seinen letzten Tabak. Dort wurde er schließlich am 26. Juli 1942 um 13.50 Uhr durch die Todesspritze getötet.

Unablässig hatte Titus Brandsma seine Mithäftlinge ermahnt: „Verfallt nicht dem Hass. Seid geduldig. Wir sind hier in einem dunklen Tunnel, aber wir müssen voranschreiten. Am Ende wird uns das ewige Licht erstrahlen.“

Titus Brandsma wurde als erster der Geistlichen aus dem KZ Dachau am 03.11.1985 in Rom durch Papst Johannes Paul II selig gesprochen.
Titus Brandsma ist der Patron der Journalisten und der deutschen Provinz des Karmelitenordens. Weiterhin ist er auch Patron der katholischen Esperanto-Bewegung.


Am 15.05.2022 sprach ihn Papst Franziskus in Rom heilig.

Wichtig für uns an diesen Glaubenszeugen ist, dass ihr Lebenszeugnis ein Licht der Hoffnung in die dunkle Welt des Konzentrationslagers gebracht hat. Wenn wir ihr Zeugnis vergessen, dann kann auch die Liebe und die Hoffnung, die sie in die Welt gebracht haben, in eine dunkle Welt voll Menschenverachtung und Grausamkeit, nicht für unsere Zeit weiterwirken und uns allen zum Vorbild werden.

Alle die für das Gedenken an die Opfer NS-Zeit Verantwortung tragen, will ich durch meine Ausführungen daher ermutigen, das Zeugnis der seligen Märtyrer an dieser Gedenkstätte noch sichtbarer hervortreten zu lassen. Gerade in unserer heutigen Zeit des Krieges und der Umbrüche brauchen wir das Licht der Hoffnung!

Zum Abschluss meiner Ausführungen ist es mir wichtig, auf eine Person in unserer Runde hinzuweisen, deren Verdienst es ist, diese Wolke der Dachauer Märtyrer gleichsam „entdeckt“ zu haben. Und sie hat diese Entdeckung nicht für sich behalten, sondern unermüdlich durch Vorträge, Veranstaltungen, Gottesdienste, Internetbeiträge uns diese Wolke der Zeugen erschlossen und zugänglich gemacht. Dabei hat sie keine Widerstände gescheut und sich auch nicht durch Spott, Geringschätzung, Verleumdung oder Ignoranz entmutigen und abhalten lassen. - Natürlich gab es auch positives Echo: Im vergangenen Jahr zum Beispiel wurde ihr Einsatz mit dem P. August-Benninghaus-Preis gewürdigt. In der verliehenen Urkunde lesen wir: „Für ihren mutigen und entschlossenen Dienst, die Glaubenszeugen von Dachau nicht zu vergessen und ihre Glaubenskraft für die heutige Zeit zu bezeugen.“

Ich denke, es ist im Sinne aller Anwesenden, wenn ich jetzt der Preisträgerin und Gründerin und ersten Vorsitzenden des Vereins „Selige Märtyrer von Dachau“, unsrer lieben Monika Volz, unseren vielfachen Dank ausspreche und ihr als kleines Zeichen unserer Anerkennung einen Blumenstrauß überreiche.

Ganz herzlichen Dank, liebe Monika für dein großes Engagement und Gottes Segen für deinen unermüdlichen Einsatz!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verein Selige Märtyrer von Dachau e. V.

 



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