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Die Statue unserer Lieben Drau von Dachau aus der Kapelle in Block 26,
im Priesterblock des KZ Dachau,
war nicht nur den im KZ Dachau Gefangenen Geistlichen kostbar.
Auch in Italien, in Alba- Italien,
dem Geburtsort des seliggesprochenen Dachaumärtyrers P. Giuseppe Girotti,
wird unsere Liebe Frau von Dachau verehrt.
Die Statue, die heute in der Kapelle des Karmel Heilig Blut in Dachau steht,
wurde kopiert und wird nun in Alba verehrt.
Der Bischof von Alba, verfasste dafür ein Gebet zu Unserer Lieben Frau von Dachau:
„Unsere Liebe Frau von Dachau,
Wir richten unseren Blick auf Dich,
der Du deinen Sohn Jesus in deinen Armen trägst.
In deinen Augen erkennen wir die Mutter Gottes,
die schweigend über alles in ihrem Herzen nachdenkt.
Gedenke derer, die gelitten haben und dich angerufen haben
in diesem Vernichtungslager, in dem Du verehrt wurdest.
Auf deinem Gesicht aus Holz geschnitzt
betrachten wir Deine Stärke und Kühnheit,
Du, die Knoten löst und die Ketten sprengt, die das Böse überwunden hat,
in den kalten Baracken dieses Vernichtungslagers.
In deinen mütterlichen Armen
finden wir die Mutter, die ihre Kinder beschützt,
unter Ihrem Mantel.
In dir, o Jungfrau von Dachau und Mutter der Hoffnung,
treffen wir diejenige, die mit durchbohrtem Herzen
dem Bösen widersteht und
die Deportierten willkommen heißt und umarmt,
die untröstlich und jeder Hoffnung beraubt waren.
Mit Dir, o heilige Mutter,
flehen wir den Herrn um Gnade und Frieden an,
damit die Menschheit nie das dunkle Übel der Sünde
kennen und erleben muss,
das gegen unschuldige Frauen und Männer wütet,
in Hass und Rassismus.
O Jungfrau von Dachau,
das Opfer des seligen Märtyrers Giuseppe Girotti
und das Blut, das so viele unschuldige und wehrlose Menschen vergossen haben,
möge Kraft und Zeugnis für eine neue Welt sein,
gegründet auf Liebe, Frieden und Gerechtigkeit.
Unsere Liebe Frau von Dachau,
Bitte deinen Sohn Jesus für die ganze Welt,
für die Kirche und für uns alle. Amen.“
+ Marco Brunetti, Bischof von Alba
(Übersetzung ohne Gewähr Familie Volz)
Originaltext auf Italienisch:
Nostra Signora di Dachau,
alziamo il nostro sguardo verso di te
che porti in braccio il Figlio tuo Gesù.
Nei tuoi occhi noi riconosciamo la Madre di Dio,
che in silenzio medita ogni cosa nel proprio cuore,
ricordando quanti soffrendo ti hanno invocata
in quel campo di sterminio, in cui eri venerata.
Sul tuo volto scolpito nel legno
contempliamo la forza e l'audacia di colei
che scioglie i nodi e spezza le catene che il male ha perpetrato
nelle gelide baracche di quel campo di morte.
Nelle tue braccia materne
ritroviamo la Madre che protegge i suoi figli
sotto il proprio mantello.
In te, o Vergine di Dachau e Madre della Speranza,
incontriamo colei che, con il cuore trafitto,
resiste al male e accoglie e abbraccia
i deportati affranti e privati di ogni speranza.
Con Te, o Madre Santa,
imploriamo dal Signore misericordia e pace,
affinché mai più l'umanità possa conoscere
l’oscuro male del peccato, che infierisce contro donne
e uomini innocenti, a causa dell'odio e del razzismo.
O Vergine di Dachau,
il sacrificio del Beato martire Giuseppe Girotti
ed il sangue versato da tanti innocenti e inermi,
siano forza e testimonianza per un mondo nuovo,
fondato sull’amore, sulla pacee sulla giustizia.
Nostra Signora di Dachau,
prega il Figlio tuo Gesù, per il mondo intero,
per la Chiesa e per tutti noi. Amen.
Marco Brunetti, vescovo di Alba
Möge uns dies ein Anreiz sein auch in Dachau, Bayern und Deutschland unsere
Zuflucht zu nehmen und Trost zu erbitten von Unserer Lieben Frau von Dachau,
der die gefangenen Geistlichen in Dachau sehr viel verdankten.
Der Benediktinerpater Gregor Schwake dichtete und komponierte während seiner Haft im Block 26 (einer der Priesterblöcke im KZ Dachau). Ein Adventgedicht ist uns von ihm überliefert, das auch jetzt wieder aktuell erscheint und uns Antwort auf unsere drängenden Fragen geben kann.
Advent
Herrgott, mit all unsern Nerven
wir schreien in diesem Advent:
Zerschlage die Mauern und Drähte,
der Fesselung mache ein End',
den Tag der Freiheit uns send'!
Wann hörst Du unsre Gebete?
Kind Gottes, ist das alles?
Warum verlangst du nicht mehr?
Die eine Fessel wird fallen … !
Doch bleibt alles irdische Wallen
Gefangenschaft, ernst uns schwer.
Drum sehn' dich nach göttlicher Freiheit,
wie die Sterne so weit und so rein;
in der einen göttlichen Dreiheit,
dort soll deine Freiheit sein!
Herrgott, es schrei'n Millionen
aus Kriegsnot in diesem Advent
aus Bergen von Leichen und Trümmern
sie heben die blutigen Händ':
Den Frieden, den Frieden uns spend'!
Wann hörst du das Stöhnen und Wimmern?
Kind Gottes, ist das alles?
Warum verlangst du nicht mehr?
Bald enden des Weltkriegs Schlachten!
Doch bleibt alles irdische Trachten
ein Kampf – ohne Kugel und Speer.
Drum sehn' dich nach göttlichem Frieden
nach Frieden, dereinst und hienieden,
wie es klang in der Heiligen Nacht.
Herrgott, so ferne der Heimat,
wir denken in diesem Advent
an der Heimat traute Gefilde
wo der Bruder, die Schwester uns kennt
Zur Heimat entlasse uns milde!
Kind Gottes, ist das alles?
Warum verlangst du nicht mehr?
Dein Heimathaus stürzte in Scherben,
auf Erden kannst wenig du erben,
die Kisten und Kasten sind leer.
Doch baut ich aus Edelgesteinen
die Stadt des Himmels auf.
Mit all deinem Sehnen und Meinen
nimm dorthin den heldischen Lauf!
Herrgott, noch ein kindliches Sehnen
uns plagt in diesem Advent.
Wir möchten an schneeweißen Tischen
wo Blume an Blume ständ',
wo Speisen in Hülle man fänd'
uns laben an Wildbret und Fischen!
Kind Gottes, ist das alles?
Warum verlangst du nicht mehr?
Nahm nicht im Abendmahlssaale
dein Herr die funkelnde Schale
zur letzten irdischen Zahr,
bis daß wir zusammen uns setzten,
wo einzig der Hunger gestillt,
am Weihnachtstisch ewig uns letzten.
Dort wird dein Adventwunsch erfüllt.
(10. Dezember 1944)
Quelle: Albert, Marcel, Hrsg., Gregor Schwake, Mönch hinter Stacheldraht, Erinnerung an das KZ Dachau, S. 131f
Um finanzielle Unterstützung wird gebeten.
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