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Bericht vom Marsch für Märtyrer 2024
Dachau, 28.09.2024
„Für mich war es ein besonders bewegender Moment, das Lied „Selige Märtyrer von Dachau“ zu hören und dabei auf die Lagerstraße hinauszublicken, auf den Ort hinzublicken, wo so viele Häftlinge gelebt und gelitten haben.“ berichtete Martin Turban, zweiter Vorsitzender des Vereins Selige Märtyrer von Dachau e.V. Zusammen mit Volker Niggewöhner von Kirche in Not war Turban der Hauptredner des Dritten Marsch für Märtyrer 2024.
Bei unfreundlichem, kühlem und teilweise nassem Wetter trafen sich am vergangenen Samstag, 28.09.2024 40 Teilnehmer um vom Dachauer Bahnhof zur Gedenkstätte des KZ Dachau auf dem Weg der früheren Häftlinge singend und betend zu gehen und der Märtyrer von Dachau zu gedenken, sowie Märtyrern, die weltweit in den 2020ger Jahren in Christenverfolgungen in Mexiko, Myanmar und Südsudan ermordet wurden. Zu Beginn wurde ein Grußwort von Stiftungsdirektor Karl Freller, Stiftung Bayerische Gedenkstätten, verlesen in dem er die Bedeutung der Märtyrer von Dachau in unserer Zeit hervorhob und dem Verein Selige Märtyrer von Dachau für sein Engagement dankte.
Auf dem Weg gedachten die Teilnehmer auch des seligen P. Giuseppe Girotti, Dominikanerpater aus Italien, der wegen der Hilfe für verfolgte Juden verhaftet wurde und auch zum Gerechten unter den Völkern ernannt wurde. Sein Lebensmotto war: „Alles, was ich tue, ist für die Liebe.“ Er wurde im KZ Dachau ermordet, ebenso wie der selige Karl Leisner, begeisternder Jugendleiter, der vor 80 Jahren heimlich im KZ Dachau zum Priester geweiht wurde. Sein letzter Tagebucheintrag vor dem Tod war: „Segne auch höchster meine Feinde“. Dazu hatte er die Kraft durch seinen Glauben und seine glühende Liebe zu Christus bekommen, ein Zitat von ihm aus der Jugend: „Christus, meine Leidenschaft!“
Diese Glaubensvorbilder bedenkend wanderte die Gruppe im Regen durch Dachau. Eine Teilnehmerin antwortete auf das Wetter angesprochen: „Ach, das macht mir nichts aus, ich wäre bei jedem Wetter gekommen.“
In der Gedenkstätte des KZ Dachau angekommen, wurden Blumen am Block 26 betend niedergelegt, dem Ort der Kapelle der Priesterblocks von 1941-1945, dort feierten die inhaftierten Geistlichen täglich die heilige Messe und verbanden ihr Leid und Lebensopfer mit dem Opfer Christi am Kreuz, ihren möglichen Tod täglich vor Augen. An diesem Ort hatte auch im Dezember 1944 die heimliche Priesterweihe von Karl Leisner stattgefunden.
In der Todesangst-Christi-Kapelle angekommen wurde das Grußwort von Stiftungsdirektor Freller nochmal verlesen, da die Zahl der Teilnehmer nun auf über 60 angewachsen war.
Um Vergebung und Versöhnung ging es auch im Zeugnis von Jakob Simon, Journalist und Geschäftsführer des Zentralrats der orientalischen Christen, der von seinen Erlebnissen in Syrien und der Christenverfolgung des IS berichtete. Selber traumatisiert durch die erlebten Berichte von Gewalt und Folter, rang er mit Wut und Hass und konnte sich jedoch durch ein Gespräch mit einem Priester, dessen Bruder ermordet worden war, für Vergebung und inneren Frieden entscheiden. Er berichtete von einem gefolterten Christen, der in seinem Glauben an Christus Kraft fand, das unbeschreibliche Leid der Haft zu ertragen. Für ihn war Gott das Licht in dieser schrecklichen Situation.
Im anschließenden Gottesdienst feierten 60 Teilnehmer in der Todesangst-Christi-Kapelle am Ende der Lagerstraße des KZ Dachau die heilige Messe mir P. Hermann-Josef Hubka, dem geistlichen Assistenten von Kirche in Not.
In der Predigt berichtete er von der weltweiten Verfolgung von Christen und sprach von der Hoffnung auf eine von Gott von den Folgen von Gewalt und Verfolgung geheilten Welt, besonders für die Jugendlichen, von denen einige anwesend waren, und für die kommenden Generationen. Er verwies auch mehrmals auf den heiligen P. Titus Brandsma und die seligen Märtyrer von Dachau, die im KZ Dachau litten und starben.
Das Ensemble Jubilate Deo aus Karlsfeld gestaltete die Gottesdienste musikalisch und trug zum Anschluss das neu komponierte Lied „Märtyrer von Dachau“ vor.